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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 25

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Große. 25 ihn zu unterbrechen, da er von dem Papste gegen den Langobardenkönig Desiderius zu Hilfe gerufen wurde. So überstieg er denn mit Heeresmacht die Alpen, zwang Desiderius, der sich nach seiner Hauptstadt Pavia zurückgezogen hatte, zur Ergebung und verwies ihn in ein Kloster. Er selbst nahm den Titel eines Königs der Langobarden an. So vereinte er das nördliche und mittlere Italien mit dem Frankenreiche. Daraus nahm Karl die Kriege mit den Sachsen wieder auf; er Die wollte dieses Volk, das einzige Germanenvolk des Festlandes, das dem ®cc§fen' Frankenreiche noch nicht untertan war, unterwerfen und zugleich zum Christentum bekehren, um den an der fränkisch-sächsischen Grenze seit alters tobenden Fehden ein Ende zu machen. Die Sachsen wohnten in Niederdeutschland zwischen Elbe und Rhein, dazu in Holstein; von diesen Gebieten ist der Sachsenname erst später nach dem heute Sachsen genannten Lande gewandert. Wie in altgermanischer Zeit, so traten auch jetzt noch die Freien zur Gau- und Volksversammlung zusammen; Könige kannten sie nicht, sondern wählten sich für die Dauer des Krieges Herzöge. Sie waren Heiden, die ihren Göttern Pferde und andere Tiere zum Opfer darbrachten. Im Jahre 772 hatte Karl die Eres bürg an der Diemel erobert^ Die und ein hochangesehenes Heiligtum, die Jrminsul, zerstört. Aber während des Langobardenkrieges war alles, was er erobert hatte, wieder verloren 772'785' gegangen. Nur unter schweren Kämpfen vermochten die Franken wieder Boden zu gewinnen. Zu den hartnäckigsten Gegnern zählte Herzog Widnkind. Als die Sachsen unter seiner Führung ein fränkisches Heer überfielen und vernichteten, übte Karl furchtbare Rache; zu Verden an der Aller wurden, wie berichtet wird, 4500 Sachsen an einem Tage hingerichtet. Aber diese entsetzliche Tat hatte nur die Folge, das erbitterte Volk zum Verzweiflungskampfe zu treiben. Erst als es wiederum schwere Niederlagen erlitten hatte, bequemte es sich zur Unterwerfung. Widnkind selbst sah das Vergebliche des Widerstandes ein, ergab sich und ließ sich auf einer Pfalz des Königs taufen. An kleineren Aufständen fehlte es auch nachher nicht; um sie zu verhindern, verpflanzte Karl öfters Sachsen aus ihrer Heimat nach dem Frankenlande, während er Franken in Sachsen ansiedelte. Er teilte ferner das Land in Grafschaften und stellte fränkische Grafen an ihre Spitze. Das Christentum wurde gewaltsam eingeführt; heidnische Gebräuche wurden bei Todesstrafe verboten; und allmählich entstanden Bistümer, z. B. Paderborn, Münster, Osnabrück, Bremen. So wurde dieses freiheitsliebende Volk dem Frankenreiche einverleibt. Auch der Bayernherzog Tassilo, der eine ziemlich selbständige und macht- T<muo von

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 16

1911 - Erfurt : Keyser
— 16 — dringen der Angeln aus Norden an. Diese besetzten die Landstriche an der unteren Saale, der Unstrut und ihren Nebenflüssen und die Umgegend von Gotha. Sie unterwarfen die eingesessenen Cherusker und gründeten zwischen der einheimischen Bevölkerung eine große Menge neuer Dörfer und Höfe, die jetzt noch an der Namensendung „leben" kenntlich sind. Sie wird am besten mit „Erbe" erklärt, und die Vorsilbe bezeichnet den Gründer. In den anglischeu Dorfherren kann man die Vorfahren des zahlreichen thüringischen Adels vermuten. Anderweite Deutung: Woher aber stammt dann der Name Thüringer? Nun die Angeln brachten die Stammsilbe Thor, die bei ihnen auch gleichbedeutend mit Donar ist, aus ihrer alten Heimat mit und nannten sich in ihren neuen Wohnsitzen Thoringe = Thüringer. Da die Silbe „ing" ein Hervorgehen, eine Abstammung vom Vorhergehenden bezeichnet, so bedeutet Thüringer „Söhne Thors", welche Benennung durch eine mit den Cheruskern auf Thors Heiligtum beschworene Eidgenossenschaft erklärt werden könnte. Grenzen Thüringens: Das Land, das unsere Altvorderen bewohnten, erstreckte sich weit von Norden nach Süden. Hier reichte es bis an die Donau, während es im Osten von der Saale und Elbe begrenzt wurde. Nach Norden schloß es noch die Altmark in sich, und im Nordwesten reichte es bis zur Oker. Im Südwesten aber bildete, wenn auch nicht haarscharf, die Werra dl" Grenze zwischen Altthüringen und Hessen. Das Königreich Thüringen: Der Völkerbund der Thüringer, der diesen schmalen, aber sehr langen Gebietsstreisen bewohnte, hatte viele und schwere Kämpfe mit den Grenznachbarn zu bestehen, zumal mit den nördlich wohnenden Sachsen (vergl. Was die Sage usw., Nr. 3). Darum entwickelte sich bei den Thüringern gar bald eine staatliche Ordnung. Es bildete sich das Königreich Thüringen, an dessen Spitze ein Kriegskönig stand, erwählt aus der Schar der Tapfersten. Die Namen der ersten Könige und ihre Taten sind uns aber nicht geschichtlich beglaubigt. Nur die Sage kennt sie und erzählt der Wundermären viel. Bestimmt wissen wir, daß in der zweiten Hälste des 5. Jahrhunderts König Bisinus über Thüringen herrschte. Er hatte seinen Königssitz in der Burg Scidiugi an der unteren Unstrut, dem heutigen Burgscheidungen. Bisinus starb ums Jahr 500 und hinterließ drei Söhne: Jrminsrid, Berthar und Baderich. Baderich erhielt Südthüringen, etwa das jetzige Königreich Bayern bis zur Donau. Berthar bekam den mittleren Teil, den wir jetzt noch als Thüringen bezeichnen. Er soll zu Vargula und Hersridesleba (Herbsleben) residiert haben. Jrminsrid erbte Nordthüringen, das Stück von der Unstrut bis zum Harz und darüber hinaus, und nahm seine Wohnung auf der väterlichen Burg Scidiugi. ^ Damals bestand die Sitte, daß bei der Erbteilung der älteste Sohn bevorzugt wurde. Er erbte nicht nur ein größeres Stück

3. Für Präparandenanstalten - S. 117

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 117 bischofs und eines Kurfürsten. Unter den zahlreichen kirchlichen Bauten ist weltbekannt der Kölner Dom, das schönste gotische Bauwerk Deutschlands, begonnen im 13. Jahrhundert und vollendet nach Gründung des Deutschen Reiches. Jetzt ist Köln Sitz der Rheinischen Dampffchiffahrtsgesellschast und Hauptverkehrspunkt auf den großen Strecken Berlin—paris und Belgien— England. Starke, weit hinausgeschobene Forts decken die Stadt, die mit dem Vorort Deutz reichlich 72 Mill. Einwohner hat und damit die zweitgrößte Stadt Preußens ist. Stromabwärts liegen die Häfen des „bergischen" Landes' Düsseldorf (358), weitberühmt durch seine Malerakademie und seine Musikfeste. In der Nähe liegt Kaiserswerth, wo aus kleinen Anfängen die ausgedehnten Fliednerschen Anstalten sür innere Mission entstanden, deren Diakonissen in drei Erdteilen tätig sind. Es folgt der Jndustrieplatz Duisburg ldus- bürg] (229), der mit dem Hafen Ruhr ort zu einer Großstadt verwachsen ist. Ruhrort1 ist großer Jndustriemittelpunkt und besitzt den größten Fluß- Hafen des Festlandes (Bild 77). An der Mündung der Lippe liegt Wesel und nahe der deutschen Grenze links vom Rhein Kleve. § 174. Die Ems, der kleinste unter den deutschen Hauptflüssen, ent- springt am Südwestabhange des Teutoburger Waldes. Sie ist kürzer als die Mosel, fließt durch den Dollart und mündet in zwei Armen bei Borkum, das zum Schutze der Mündung befestigt ist. In ihrem Oberlauf durchfließt die Ems die Münstersche Tieflands- bucht. Sie ist eingelagert zwischen Teutoburger Wald und Haar und wird entwässert durch die Ems und die Lippe. Im 3 hat das reiche Steinkohlen- lager zahlreiche Bergwerke und Eisenindustrie ins Leben gerufen. Hier, „wo der Märker Eisen reckt", liegt Hamm, die alte Hauptstadt der Graf- schast Mark, jetzt Knotenpunkt der westfälischen Eisenbahnen, reich an Eisen- gießereien. Im innersten Winkel der Tieflandsbucht gründete Karl der Große Paderborn (30) neben Münster und Minden als Bischofssitz im westfälischen Sachsen. Am Rande des Gebirges, in der fruchtbaren Soester Börde, folgt Soest [soft], in der Hansezeit eine der ersten deutschen Handels- städte; jetzt hat es bedeutenden Getreidehandel. Den Mittelpunkt bildet Münster, eins der von Karl dem Großen im Sachfenlande angelegten Bistümer, jetzt Sitz der Regierung und Universitätsstadt. § 175. Von steigender Bedeutung für den deutschen See- und Binnen- verkehr ist in jüngster Zeit Emden geworden. Hier mündet der Dort- mnnd—ems-Kanal, durch den die rheinisch-westfälischen Jndnstriebezirke mit der Nordsee in schiffbare Verbindung gefetzt sind, während dieser Ver- kehr früher nur über den Rhein und durch Holland ging. Emden ist als Handels- und Freihafen, zugleich als Hafen für die Hochseefischerei auf Heringe bedeutend'. Zeichnung: Die Ems und der Dortmund — Ems-Kanal. Der Oberlauf der Lippe ist aufzunehmen. 1 Ort = Spitze. (Ssergt. Brüsterort, Schwarzort.)

4. Für Präparandenanstalten - S. 69

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. Ss' §100. Die Rhön ist die Wasserscheide zwischen Weser und Main. Sie'erscheint als eine von einzelnen Gipfeln unterbrochene waldarme Hoch- fläche, auf der sich infolge des Wasserreichtums ausgedehnte Torfmoore bilden konnten. Die Bevölkerung lebt in dürftigen Verhältnissen. Im 80 liegt an der Fränkischen Saale das Solbad Kissingen. Die zwischen den Bergmassen liegenden Täler dienen dem Verkehr. Vogelsgebirge und Taunus werden getrennt durch die gesegnete Wetterau. Sie bildet den letzten Abschnitt der großen Heerstraße von der Nordsee über Kassel an den Rhein. § 101. In der Senke zwischen Vogelsberg und Rhön fließt die Kin- zig nach Sw, die Fulda nach N. Diese Senkung ist ein Teil der großen Straße — jetzt Eisenbahn — zur Verbindung der mittleren Elbe mit Main und Rhein (über Erfurt—eisenach—hanau). Au ihr liegen die bedeu- teudsteu hessischen Städte, wie Fulda, das zu den ältesten Städten Deutsch- lauds zählt. Bonifatius, der Apostel der Deutschen, dessen Lieblingsort Fulda war, liegt hier begraben. Einer seiner Schüler hat das dortige Kloster gegründet. In der zweitgrößten Niederung Hessens liegt Kassel (153), die größte gewerb- und handelsreiche Stadt in Hessen. Der Abhang des Ha- bichtswaldes wurde durch die prachtliebenden hessischen Kurfürsten £u der Wilhelmshöhe, einer der schönsten Parkanlagen Deutschlands, umge- schaffen. Das Schloß gleichen Namens ist als einstige Residenz Jerömes und als Aufenthalt des gefangenen Napoleon Iii. mit der deutschen Geschichte eng verknüpft. Bei Münden wird die Fulda von der Werra aufgenommen, und der durch die Vereinigung entstandene Fluß führt den Namen W efer. Zeichnung: Das Fulda- und Kinzigtal. Die Eisenbahn Minden— Frankfurt mit den daranliegenden Städten wird eingetragen. § 102. d) Das Weserbergland. Es ist das Bergland zu beiden Seiten der Weser von Münden bis Minden. Die höchsten Erhebungen erreichen kaum 500 m. Auf der rechten Seite liegt das fchöne Waldgebiet des Solling, dessen Buntsandsteinplatten als Material für Dächer, Fliesen und Grabsteine seit Jahrhunderten verschickt werden, und der Deister, dessen Steinkohlen für die Industrie der Stadt Hannover wichtig sind. § 103. Das Wesertal von Münden bis Minden mit seinen wech- selnden Formen ist eins der reizvollsten deutschen Flußtäler. Am Flusse liegen Holzmiudeu, Höxter und das ehrwürdige Korvey, unter den Karolingern und Sachsen die größte deutsche Missionsanstalt. Hameln liegt in einer Talmulde. Weiter nördlich durchbricht der Fluß die Weser- kette und bildet die bekannte Westfälische Pforte (Porta Westfalica = Eingang von Westfalen her), eine niedrige, breite Pforte zwischen Weser- gebirge und Teutoburger Wald. Wittekinds- und Jakobsberg sind die sagenumwobenen Pfeiler des Tores. Die alte Heerstraße verlief links am Fluß, und hier entstand durch Karl den Großen Minden, früher Festung und jetzt Hauptstadt des Regierungsbezirks. Hier kreuzt der im Bau be- grissene Mittellandkanal die Weser. (Schleusentreppen.)

5. Für Präparandenanstalten - S. 70

1912 - Breslau : Hirt
70 C. Länderkunde. § 104. Ter Gebirgszug setzt sich links von der Weser nach Nw fort und endet in niederen Höhen in der Nähe der Hase. Parallel mit diesem Zuge verläuft der Teutoburger Wald, der sich fast schnurgerade von der Quell- gegeud der Lippe und Ems bis nahe an die mittlere Ems hinzieht. Bemerkenswert sind für beide Ge- birge die fast bis auf die Sohle reichenden Quertäler, vou denen zwei von der Köln — Mindener Bahn benutzt werden: das eine ist die Westsälische Pforte, an dem an- deren, einem alten Wesertale, liegt in schöner Landschaft Bielefeld (78'-, seit dem Mittelalter bekannt durch feine .Leinwebereien, die neben Spinnerei und Maschinenbau noch jetzt blühen. § 10.',. Das Hügelland zwischen beiden Ketten ist ein fruchtbares Korn- und Flachs- gebiet, der Mittelpunkt der nord- deutschen Garn- und Leinwand- indnstrie. Die lippische Residenz- stadt Detmold liegt in der Nähe der Grotenburg, auf der sich das Hermannsdenkmal erhebt. Im Nw entstand an der Hafe Osnabrück in schöner Umgebung am hügeligeu Eude des Gebirges. Infolge der Eisen lager in der Nähe treibt die Stadt mancherlei Industrie und ist in jüngster Zeit sehr emporge- blüht (1648). Aufgaben. 1. Was füllt beim Vergleich der beiden die Torpfeiler bildenden! Berge auf? 2. Welche Kämpfe fanden in dieser Gegend statt zwischen Germanen und Römern, in den Sachsenkriegen Karls des Großen, im Siebenjährigen Kriege?

6. Für Präparandenanstalten - S. 71

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 71 Zeichnung: Das Wesertal von Münden bis Minden. Nur die drei Hauptbogen der Weser werden beachtet. § 106. Die wichtigste Verkehrslinie östlich der Weser ist das Tal der Leine. Sie entspringt auf dem Eichsfelde, nähert sich der Werra, um dann aber nach N umzubiegen und der Aller zuzufließen. An ihr liegt die Universitätsstadt Göttingen und in einer Seitenbucht die vou alters her durch ihr Bier bekannte kleine Industriestadt Einbeck. Weiter unterhalb empfängt die Leine von rechts aus dem Harz diejunerste. An ihr liegt Hildesheim, reich an Kirchen und altertümlichen Bauten. Zeichnung: Das Leinetal und feine Städte. Die schon im Tief- lande liegenden Städte Hannover und Linden sind aufzunehmen. $107, c) Politische Übersicht. 1. Das Hessische Bergland wird be- wohnt von den Hessen, den Nachkommen der alten Chatten, die ihre Heimat nie verlassen haben. a) Der Anteil des Großherzogtums Hessen umfaßt den Vogelsberg nebst Umgebung und wird durch einen schmalen Streifen der preußischen Provinz Hessen-Nassau von dem südlichen Teile des Großherzogtums getrennt. Aufgabe. Welche Städte liegen in Hessen? b) Anteil der Provinz Hessen-Nassau. 2. Das Weserbergland zeigt in staatlicher Hinsicht ein buntes Bild. a) Das Fürstentum Waldeck mit Arolsen. Die innere Verwaltung wird von Preußen geführt; zu dem Läudcheu gehört das getrennt davon liegende Pyrmont, eins der älteren deutschen Bäder mit Eisenquellen. b) Das Fürstentum Schaumburg-Lippe mit der Hauptstadt Bückeburg. c) Das Fürstentum Lippe mit der Hauptstadt Detmold. Diese drei Staaten zählen zusammen nur etwa Mill. (evangelische) Einwohner. ä) Anteil des Herzogtums Braunschweig. 6! Anteil der Provinz Hannover. f) Anteil der Provinz Westfalen. Aufgabe. Welche Städte liegen in den Anteilen unter ä—f? 3. Thüringen und der Harz. § 108. Östlich der Leine und Werra folgt der dritte Hauptteil der Mitteldeutfchen Gebirgsschwelle: Thüringen und der Harz. Seine Ostgrenze bilden Saale und Elster, mit denen zuerst das Gebiet der Elbe erreicht wird. a) Thüringen. Das thüringische Land zeigt im Sw einen in nord- westlicher Richtung verlaufenden Gebirgszug, der aus dem Frankenwalde und dem Thüringer Walde besteht. Der Frankenwald ist mit dem Fichtelgebirge verwachsen und bildet die südöstliche Verbreiterung des Thüringer Waldes. Seine nach No fanft geneigte Platte wurde von jeher als bequeme Heerstraße beuutzt (Saalfeld und Jena 1806) und bot auch der Saaletalbahn einen bequemen Anstieg. Die steilen Felsentäler der Saale und ihrer Zuflüsse sind von malerischer Schönheit.

7. Für Präparandenanstalten - S. 76

1912 - Breslau : Hirt
76 C. Länderkunde, 8 115. Die Flüsse des Harzes haben namentlich im N tiefe Täler ausgewaschen, die nur enge Felsenpforten bilden. Am deutlichsten zeigt das die vom Brocken kommende Bode, deren Bett mehrere hundert Meter tief eingegraben ist. Bei ihrem Austritt aus den: Harz, nahe dem Städtchen Thale, liegt der Bodekessel. Oben auf der Hochfläche, einander gegen- über, erblickt man die Roßtrappe und den Hexentanzplatz. Ähnliche Ver- Hältnisse zeigen die Täler der Ilse und der Oker. Neben ihnen sind die Kalkstein höhlen im Bodetal ein Ziel der Harzbesucher. 49. Die Hermannshöhle bei Rübeland im Harz. Nahe dem Bodeufer im Schöße des marmorartigen Kalkgebirges ist die Tropfsteinhöhle durch ehemalige unterirdische Wasserläufe ausgewaschen und dann durch das kalkhaltige, von der Decke träufelnde Sicker- wasser mit Tropfsteingebilden erfüllt. Die Säulen wachsen sich vom Boden und von der Decke entgegen. Aufgabe. Beschreibe das Bild aus dem Gedächtnis! $ 116. Das rauhe Innere des Gebirges hat Schneehöhen bis zu 4 m. Es bietet außer dem Bergbau durch den Holzreichtum Gelegenheit zur Köhlerei und zur Herstellung von Holzwaren. Die einst blühende Kanarienvogelzucht ist zurückgegangen. Die Haupterwerbsquelle ist gegen- wärtig der Fremdenverkehr, der dem Gebirge im Sommer und Winter viele Erholungsbedürftige und Wanderer zuführt. Aufgabe. Weise nach, daß eine Wasserscheide zwischen Elbe und Weser über die Kuppe des Brockens geht! $ 117. Südöstlich vom Harz liegt ein an Bodenschätzen reiches Berg- baugebiet. Hier sinden sich in der Gegend von Eisleben Lager von Kupfer- erzeu, die seit dem 12. Jahrhundert einen ausgedehnten Bergbau aufkommen

8. Für Präparandenanstalten - S. 78

1912 - Breslau : Hirt
78 C. i'änberfunöc. ließen. Weiter östlich, bereits in einer Tieflandsbucht, folgt Halle (181) an der Saale, gegenwärtig der Mittelpunkt des thüringischen Eisenbahn- netzes. Es besitzt eine Universität und die bekannten Franckeschen Stiftungen. Die Stadt verdankt ihren Namen und Ursprung den reichen Salzquellen, die einem ungeheuren Salzlager entspringen, das den Harz rings umgibt, und dem auch die reichen Quellen von Schönebeck an der Elbe und die Steinsalzbergwerke bei Staßsurt an der Bode angehören. Außer den: Kochsalz werden nördlich vom Harz, besonders um Staßsurt und Aschers- leben, ergibige Kalibergwerke betrieben. Die Bohrungen auf Kali iverden um den Harz herum immer zahlreicher und haben ein ungeheures Gebiet dieses wertvollen Dungmittels erschlossen, das bisher fast nur in Deutschland gefunden ist. Durch seine Verwendung blüht in diesen Ge- genden der Zuckerrübenbau auf dem fruchtbaren Schwemmlande in der Niederung. (Brannfchweiger und Magdeburger Börde.) Außerdem ist hier der Boden reich an Braunkohlen, die nicht nur als Förderkohle oder zerkleinert zum Heizen dienen, sondern auch zu einer großartigen Paraffin- und Petroleum-(Solaröl-)Jndnstrie Veranlassung geben. § 118. Die wichtigsten Harzstädte liegen am Fuße des Gebirges. Die meisten stammen aus der Zeit der Sachsenkaiser, die hier reich begütert waren und in den Harzwäldern ihre Jagdgründe hatten. Goslar liegt am Fuße des Rammelsberges, dessen Metallreichtum (da- mals Silber) schon den Glanz des sächsischen Hofes erhöhte. Es war der Lieblingsanfenthalt der fränkischen Kaiser, von denen Heinrich Iii. den Dom und den Kaiserpalast erbaute, die beide noch zum Teil erhalten sind. In der Nähe liegt eine Reihe bekannter Plätze. Das vielbesuchte Harz bürg besitzt Reste der Burg Heinrichs Iv. Wernigerode liegt am Anstritt der Holzemme. Quedlinburg hat blühenden Gartenbau. Die Stadt ist eine Gründung Heinrichs I., der hier im Dom begraben liegt. Ballen- stedt ist anhaltinische Residenz. $ 119. Zwischen dem nördlichen Vorlande des Harzes und der Lüne- burger Heide verläuft ein Längstal, in dem nach W die Aller znr Weser geht. Die Hügelzüge sind durch fruchtbare Ebeuen getrennt, die sich besonders zum Rübenbau eignen. Hier liegt das alte, aber neu er- blühte Halberstadt. Wolfenbüttel ist bekannt durch seine Bibliothek wie durch seinen Gemüsebau; es war einstmals die Residenz der Herzöge von Brannschweig. Die Hauptstadt des Herzogtums, Braunschweig (144), liegt an der früher bis hier schiffbaren Oker und am Übergangspunkte einer Handelsstraße von der Elbe zum Rhein. Es ist Mittelpunkt eines großen Gemüsebaubezirks (Spargel und Gemüse- konserven), Fabrikationsplatz sür Wurstwaren, Honigkuchen und Maschinen Technische Hochschule). Wie Goslar, Hildesheim und die Nordharzstädte übt es durch seine alten kirchlichen und weltlichen Bauten auf Künstler, Geschichts- und Altertumsfreunde eine große Anziehungskraft aus. Zeichnungen: 1. Ter Harz. 2. Das Gebiet der Aller.

9. Für Präparandenanstalten - S. 118

1912 - Breslau : Hirt
118 C. Länderkunde. § 17(i. Wo an die Jadebucht die Geest herantritt, entstand Wilhelms- Häven, die starkbefestigte Nordseestation der deutschen Marine. Es liegt auf einer Halbinsel an der Jadebucht, deren militärische Bedeutung schon Wallenstein und Napoleon erkannt hatten. Preußen kaufte das Hafeu- gebiet 1853 von Oldenburg, der Hafen wurde 1869 von König Wilhelm I. eingeweiht. § 177. Die Weser. Wo die Leine schiffbar wird und früh überbrückt war, liegt Hannover (Hoheuover — Hohes Ufer! (reichlich 300), die Haupt- stadt der Provinz. Hannover ist der blühende Mittelpunkt der nordwestdeutschen Industrie (Gummifabriken, Maschinen- und Pumpenbau, Weberei, Spinnerei), die gefördert wird durch eine Technische Hochschule. Mit der Schwesterstadt Linden hat es 376000 Einwohner. Die Weser empfängt nicht weit von Verden die Aller und dauu von links die Hunte, an der die freundliche Hauptstadt Oldenburg liegt. Bremen (247) wurde auf einer Düue, die sich 6 m über den Flußspiegel er- hebt, von Karl dem Großen als sächsisches Bistum angelegt. Es wurde wichtig sür die Ausbreitung des Christentums im N und 0 Europas (Ansgar), wie für die Entwicklung deutscheu Handels und deutscher Schisfahrt. Von seiner mittelalterlichen Blüte zeugeu noch die Gebäude am Markt, besonders das Rathaus mit dem berühmten Ratskeller. Jetzt ist Bremen der wichtigste Einsuhrhasen für Baumwolle, Reis und Tabak. Es ist von Tabak- und Zigarrenfabriken umgeben. Auch die Einfuhr von Petroleum ist bedeutend. Unter den Reedereien ragt der Norddeutsche Lloyd ^leut] hervor, der Verkehr mit aller Welt, besonders mit Nordamerika, Südostasieu und Australien unterhält. Bremerhaven wnrde vor noch nicht hundert Jahren von Bremen ans gegründet, weil Schiffe mit größerem Tiefgang damals die Weser nicht befahren konnten. Es ist Ausgangspunkt der transatlantischen Bremer Dampferlinien und der Reichspostdampfer nach Ostasien und Australien, der bedeutendste deutsche Auswandererhafen. Es wird nur durch die Geeste getrennt von Geestemünde, dem Hauptort der deutschen Hochseefischerei. Die Mündung der Weser ist durch Forts geschützt. § 178. Tie Elbe entwässert nur einen geringen Teil des Westelbischen Tieflandes. Ihre Nebenflüsse innerhalb desselben kommen vom Südlichen Landrücken (Lüneburger Heide): an der Ilmenau liegt Lüneburg, an der Schwinge Stade. Hier beginnt die fette Elbmarsch Kehdiugen (vergl. § 149 und 150). Zeichnungen: 1. Die Weser von der Allermündung bis Bremer- Häven. Aufzunehmen ist außer Verden die Hunte mit Oldenburg. 2. Der Weferftrom. Die Weser wird noch einmal auf der Karte verfolgt, dann wird aus dem Gedächtnis gezeichnet. Abschnitte bei Münden — westlich der Diemelmündnng — Porta — Allermünduug — Hunte- mündung.

10. Deutsche Geschichte - S. 25

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Große. 25 ihn zu unterbrechen, da er von dem Papste gegen den Langobardenkönig D e s i d e r i u s zu Hilfe gerufen wurde. So überstieg er denn mit Heeresmacht die Alpen, zwang Desiderius, der sich nach seiner Hauptstadt P a v i a zurückgezogen hatte, zur Ergebung und verwies ihn in ein Kloster. Er selbst nahm den Titel eines Königs der Langobarden an. So vereinte er das nördliche und mittlere Italien mit dem Frankenreiche. Darauf nahm Karl die Kriege mit den Sachsen wieder auf; er _®ie^ wollte dieses Volk, das einzige Germanenvolk des Festlandes, das dem Frankenreiche noch nicht untertan war, unterwerfen und zugleich zum Christentum bekehren, um den an der sränkisch-sächsischen Grenze seit alters tobenden Fehden ein Ende zu machen. Die Sachsen wohnten in Niederdeutschland zwischen Elbe und Rhein, dazu in Holstein; von diesen Gebieten ist der Sachsenname erst später nach dem heute Sachsen genannten Lande gewandert. Wie in altgermanischer Zeit, so traten auch jetzt noch die Freien zur Gau-und Volksversammlung zusammen; Könige kannten sie nicht, sondern wählten sich für die Dauer des Krieges Herzöge. Sie waren Heiden, die ihren Göttern Pferde und andere Tiere zum Opfer darbrachten. Im Jahre 772 hatte Karl die Eresburg an der Diemel erobert und Sa^sen-ein hochangesehenes Heiligtum, die Jrminsul, zerstört. Aber während ^-785. des Langobardenkrieges war alles, was er erobert hatte, wieder verloren gegangen. Nur unter schweren Kämpfen vermochten die Franken wieder Boden zu gewinnen. Zu den hartnäckigsten Gegnern zählte Herzog Widukind. Als die Sachsen unter seiner Führung ein fränkisches Heer überfielen und vernichteten, übte Karl furchtbare Rache; zu V e r d e n an der Aller wurden, wie berichtet wird, 4500 Sachsen an einem Tage hingerichtet. Aber diese entsetzliche Tat hatte nur die Folge, das erbitterte Volk zum Verzweiflungskampfe zu treiben. Erst als es wiederum schwere Niederlagen erlitten hatte, bequemte es sich zur Unterwerfung. Widukind selbst sah das Vergebliche des Widerstandes ein, ergab sich und ließ sich auf einer Pfalz des Königs taufen. An kleineren Aufständen fehlte es auch nachher nicht; um sie zu verhindern, verpflanzte Karl öfters Sachsen aus ihrer Heimat nach dem Frankenlande, während er Franken in Sachsen ansiedelte. Er teilte ferner das Land in Grafschaften und stellte fränkische Grafen an ihre Spitze. Das Christentum wurde gewaltsam eingeführt; heidnische Gebräuche wurden bei Todesstrafe verboten; und allmählich entstanden Bistümer, z. B. Paderborn, Münster, Osnabrück, Bremen. So wurde dieses freiheitsliebende Volk dem Frankenreiche einverleibt. Auch der Bayernherzog Tassilo, der eine ziemlich selbständige und macht-$c^l°er0nen
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